AS Reviews

Mit BEETHOVEN R. steht eine weitere Hard Rock Formation aus dem sonnigen Süden Europas mit ihrem Erstlingswerk 'Un Poco Más' auf dem Karrieresprungbrett. Und obwohl ich mit meiner festen Meinung, daß spanisch ob seiner viel zu fröhlichen Art irgendwie überhaupt nichts mit Rock'n'Roll zutun hat, schon ziemlich vorbelastet bin, muß ich doch versuchen die Scheibe objektiv zu bewerten. Also, dann legen wir mal los! Nach einem mystischen, aber total unpassenden Intro beginnt das Debütalbum mit 'El Guardián De Tu Piel' im klassischen Hard Rock Stil alter POISON Kracher und hört sich echt interessant an. Schade nur, daß der Song merklich übersteuert und mit zuviel Hall versehen ist, denn das lässt ihn einfach zu steril wirken. Damit dann auch noch der letzte Hirni kapiert, für wen diese Scheibe produziert wurde, haben die Madrilenen in den Vorspann des ansonsten ordentlichen ALICE COOPER meets PRETTY MAIDS Gefrickels noch einen klischeemäßigen Motorradstart eingebaut. Toll! Das hat es ja noch nie gegeben!!! Ja und beim Titelsong 'Un Poco Más' bleibt mir dann ehrlich die Spuke weg. Ich habe den Song garantiert zwanzig mal angespielt und bin mir sicher, daß alles schon einmal gehört zu haben. Irgendwie erinnert es mich an DEEP PURPLE's 'Smoke On The Water' und dann klingt der Sound auch wieder nach der guten alten 'Monkey Business' von SKID ROW. However. Überhaupt wirkt die ganze Scheibe nicht wirklich eigenständig, sondern vielmehr hat man ständig das Gefühl, dieses Riff oder jenen Rhythmus schon mal wo gehört zu haben, was spätestens ab dem fünften Song ziemlich monoton wird. Sicher, ich will BEETHOVEN R. in keinster Weise abstreiten, daß sie es musikalisch absolut drauf haben und auch gut abrocken; ich finde lediglich die Komposition einfach ideenlos, alle Songs sind nach dem gleichen Strickmuster gestrickt, überraschen in keinem Moment und gingen mir doch schnell auf den Nerv. Aber was ist das? Mit dem Halftempo-Softrocker 'Sobrevivre' hat man ausnahmsweise mal das Gefühl, daß es jetzt authentisch, echt wirkt. Das achtminuten Epos beinhaltet zwar auch ein altbekanntes Gitarrenriff im Hauptthema, kommt aber ansonsten sehr ehrlich und charakterstark rüber. Mein Fazit: Kein wirklich starkes Album, aber eingefleischten Fans spanischen Hardrocks kann ich aber ausdrücklich einen, eine eigene Meinung bildenden, Probedurchlauf empfehlen.

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