A - 3-Way Split |
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Das polnische Label Selfmadegod Records hat sich in letzter Zeit mit Veröffentlichungen wie die Diskographie-CD der leider verblichenen holländischen Grind/HC Meister MY MINDS MINE und diversen Releases von CATHETER (US) und FxUxBxAxR zum Garant qualitativ hochwertiger Grindcore/Hardcore Veröffentlichungen fern ab typischer osteuropäischer Rumpel-/Gore-/Klischeegeschichten entwickelt. Mit dieser 3 Way Split CD liegt mir nun eine weitere hochwertige Knüppelorgie vor, deren Protagonisten allesamt aus Polen sind und auf die Namen ANTIGAMA, THIRD DEGREE und HERMAN RAREBELL hören. Die ersten sechs Songs gehören ANTIGAMA, die Szenenkundige sicherlich schon einmal Zugehör bekommen haben. Musikalisch tendieren die Polen am ehesten in die skandinavische Grindcore-Ecke um Bands wie ASTERISK, GADGET, RETALIATION und Co., allerdings gehen die Grinder mitunter etwas moderner und vertrackter zu Werke, was stellenweise den Vergleich mit neueren PIG DESTROYER und ähnlich gelagerten Chaos-/HC/Grind Kommandos durchaus rechtfertigt. Hier regiert die blanke Wut transferiert in wilde Knüppelorgien mit Sinn und Verstand, apathisches Gebrüll und treibendes Riffing, wobei auch groovigen Ansätzen etwas Platz eingeräumt wird.
Die zweite Runde á vier Wutbomben wird von THIRD DEGREE bestritten, die eher traditionellere Wege der Wutkatharsis beschreiten. Stark vom britischen Sound der späten 80er beeinflusst, werden hier vor allem Erinnerungen an die alten EXTREME NOISE TERRORisten, DOOM und NAPALM DEATH zu „Mentally Murdered“ Zeiten wach. Crust/Grind der alten und immer noch besten Schule. Nichts besonderes aber dennoch geil, denn die Produktion ist gut und die rotzigen, aggressiven Songs treten einfach bestens Arsch! Was will man mehr?
HERMAN RAREBELL, die dritte Knüppelfraktion im Bunde, besteht aus Leuten der beiden eben genannten Bands. Allerdings wird hier keine Mischung aus den beiden Hauptbands geboten, sondern schneller HC/Powerviolence, dessen Einflüsse zwar auch hauptsächlich aus der britischen Szene stammen, aber auch Thrashcore der Marke alte D.R.I., HERESY und vor allem alte CRYPTIC SLAUGHTER haben hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das ganze hat dementsprechend auch einen recht rohen und chaotischen Charme und macht durchaus Spass. Zum Abschluss gibt’s dann noch ein gelungenes Cover der Götter DEFECATION und nach gut 27 Minuten ist der Spass auch schon rum.
Fazit: Alle drei Bands haben durchaus Potential, wobei mir THIRD DEGREE mit ihrem rohen, rotzigen Sound am besten reinlaufen. Natürlich wird auch hier das Rad nicht neu erfunden, aber dafür wird anständige Qualität in allen Belangen abgeliefert und somit können Grindcore Fans der alten Schule bedenkenlos zuschlagen.
Phil, 9,5 Punkte
Die
Songs:
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