A - Album |
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ANTHRAX können es nicht nur immer noch, nein, die Mega-Kerls aus New York können es immer besser! Natürlich wird es nie wieder ein Album wie „Among the Living“ geben, genauso wenig, wie METALLICA jemals wieder einen Knaller wie „Ride the Lightning“ erschaffen werden. Aber im Vergleich zu Hetfield und Co. haben ANTHRAX die musikalische Weiterentwicklung nicht auf Kosten der Originalität, Kreativität und Aggression gemacht, denn ANTHRAX ist nach wie vor eine der geilsten Bands der Szene.
Was bringt das neue Album? Gegenüber dem Vorgänger „Volume 8 – The Threat is real“ fällt „We’ve Come For You All“ kaum ab. Es hat wieder eine Weiterentwicklung stattgefunden, die dem neuen Output Frische verleiht und einen bei ANTHRAX schon obligatorischen Hörgenuss sicherstellt!
Das Intro ist echt cool und treffend gestaltet. Anfangs klingt es, als spiele jemand am Bahnsteig Gitarre, mit einer Dampflock (kurz vor dem Losbrettern) im Hintergrund. Und genau das passiert dann auch! „What Doesn’t Die“ ist ein geiles Brett, das vom treibenden Schlagzeug und von John Bushs überragender Stimme lebt. In der Mitte wird die Geschwindigkeit etwas heruntergefahren und man kann den Moshpit und die bangende Masse förmlich vor sich sehen. Ich bin schon heiß auf die Tour! Gegen Ende wird das Gaspedal noch mal durchgetreten, wie sich das gehört! Starker Opener! 'Superhero' schlägt in die langsamere Kerbe - überzeugt aber auch. Im Wechsel von ruhigen und harten Passagen schiebt die Band den Hörer vor sich her. Sehr intensiv, sehr dicht und mit interessanter Gitarrenarbeit. Es geht einem das Herz auf, wenn man sieht, wie diese Band musikalisch wächst und neue Einflüsse in ihre Sounds einbaut, ohne die eigene Identität zu verlieren. „Refuse to be denied“ (genialer Titel) groovt wie Sau! Ja, sie können auch das! Wie aus dem Lehrbuch legen Schlagzeug und Bass das Fundament für eine rotzcoole Nummer, bei der man nicht stillstehen kann. Geil - macht nur so weiter!!! Das Riffing von „Safe Home“ erinnert an alte ANTHRAX-Zeiten, dennoch ist es mit das melodischste Stück des Albums. John Bush läuft zu ganz großer Form auf. Stark!
„Any Place but here“ kommt erst ruhig, dann richtig schön schräg daher, ehe es in einen fetten Stampfer mündet. Abwechslungsreich und interessant geht es weiter, Langeweile kann gar nicht erst aufkommen. Blast-Beats? Sind das Blast-Beats? Tatsächlich! Bei „Black Dahlia“ steigt Charlie Benante in die Pedale wie noch auf keiner ANTHRAX Veröffentlichung zuvor! Die Typen sind halt immer wieder für Überraschungen gut!
Die größte Überraschung des Albums kommt aber erst im Anschluss an „Black Dahlia“. „Caddilac Rock Box“ klingt, als hätten BLACK SABBATH und KISS einen Song zusammen aufgenommen, den ANTHRAX dann gecovert haben. Ultrafett! Da huscht einem unwillkürlich ein Grinsen übers Gesicht. Ihr Jungs seid so krass! Ganz großer Metal-Sport!!! Mit „Taking the Music back“ ist gleich der nächste Stampfer am Start. Es ist zu erkennen, dass ANTHRAX ihrer eingeschlagenen Linie treu bleiben und sich immer mehr von den schnelleren Stücken verabschieden. Wirklich schade ist das nicht unbedingt, da sie im Mid-Tempo Bereich durchaus in der Lage sind Intensität zu entwickeln und den Hörer zu fesseln. Einen Floor-Filler wie „Inside Out“ vom vorhergehenden Album sucht man auf „We’ve Come For You All“ zwar vergebens, aber die Stücke werden live alle funktionieren und eine durchgeschwitzte Menge mit Nackenschmerzen hinterlassen.
Zum Schluss hat man sich noch ein Späßchen einfallen lassen: Nach dem Titelstück, welches einen würdigen Abschluss für ein durch und durch starkes Album bildet, gibt es noch einen Hidden Track. Etwa ab 6:10 Minuten des letzten Stücks bekommt man seltsame Geräusche zu hören, die man z. B. mit einem geknebelten Typ mit Rassel assoziieren könnte. Witzig, aber das braucht nun wirklich keiner. Was aber jeder braucht, ist dieses Album! Zumindest jeder, der auf modernen, frischen Metal steht, der mit Pflänzchen von links und rechts des metallischen Weges garniert wurde.
Anspieltipps? „What Doesn’t Die“, „Refuse To Be Denied”, “Black Dahlia”, “Caddilac Rock Box”, “Thinking About An End” und “We’ve Come For You All”. Well done Dudes!
Stefan, 10,5 Punkte
sonstige Benotungen: Hage, 10 Punkte
Natürlich ist das neue Album keine Rückbesinnung auf die glorreichen ANTHRAX-Tage, doch durfte das ernsthaft niemand erwarten. Nachdem jedoch insbesondere der letzte Longplayer ‚Volume 8’ auf ganzer Linie zu enttäuschen vermochte, ist ‚We´ve Come For You All’ der für die Band so wichtige Schritt nach vorne. ANTHRAX verstehen es wieder, eingängige Songs mit entsprechendem Energiefluß und schmackhaftem Banger-Groove zu verzapfen, bei welchen es einfach Spaß macht, den Lautstärkeregler nach rechts zu drehen. Songs vom Schlage ‚Safe Home’ (1. Single – erinnert dezent an ARMORED SAINT), ‚Anyplace But Here’ (mit Shouts a la AC/DCs ‚Money Talks’), dem modernen ‘Superhero’ oder der flotten Abgehnummer ‘Nobody Knows Anything’ hat man einige verdammt starke Tracks im Repertoire, die sich in Kürze zu Livestandards entwickeln dürften. Überhaupt ist die Scheibe sehr vielfältig, Southern (Comfort)-getränkte Nummern wie ‚Refuse To Be Denied’ oder ‚Cadillac Rock Box’ stehen einträchtig neben dem mit Blast Beats (!) versehenen ‚Black Dahlia’. Die Mischung ist gut ausbalanciert und das Drücken der „Repeat“-Taste somit unvermeidbar. Ganz ehrlich, eine solch coole Scheibe hätte ich den Mannen um Scott Ian nicht mehr zugetraut. ANTHRAX sind so stark wie seit genau zehn Jahren, dem Release von ‚Sound Of White Noise’, nicht mehr!
Andreas, 10 Punkte
Die Songs:
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