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Prog-Metal-Newcomer gibt's ja bekanntlich wie Sand am Meer, aber wirklich herausragende Bands sind nur selten dabei. Entweder wirken die Songs zu gekünstelt technisch, so dass die Melodie auf der Strecke bleibt, oder - was auch nicht gerade selten der Fall ist - der teilweise recht hohe Gesang nervt tierisch. Zu der seltenen Gattung der wirklichen Highlights gehören dagegen die schwedischen Hopefuls ANDROMEDA, die mich mit ihrem Debüt-Album ziemlich umgeblasen haben. Und wenn sogar Kollege Hagemann - eigentlich nicht gerade ein Prog-Fan - diese Scheibe cool findet, muss es sich schon um etwas Besonderes handeln. Die Jungs fackeln ein grandioses Feuerwerk progressiven Metals ab, der seine Stärken aus komplexen Songstrukturen, wahnwitzigen Gitarren- und Keyboard-Soli und einem angenehm-melodischen Gesang bezieht. Rein instrumental bewegt man sich dabei auf höchstem Niveau und schwebt bisweilen sogar in den Dimensionen der letzten DREAM THEATER-Scheibe. Schon der Opener "The Words unspoken" gehört mit zum Besten, was dieser Stil in den letzten Monaten hervorgebracht hat: melodische Riffs, überragende Soli, spannender Songaufbau, unkonventionelle Drumarbeit und trotz aller technischer Raffinessen eine Eingängigkeit, wie man sie im Prog-Genre selten findet. Aber auch das 10-minütige Titelstück (mit ausschweifenden Instrumentalparts und interessantem Gesang), das insgesamt etwas ruhiger und auch dunkler ausgefallen ist, weiß zu begeistern, ebenso wie das abgedrehte, leicht an DREAM THEATER erinnernde "In the Deepest of Waters" oder das abschließende "Arch Angel" (natürlich keine DEATH-Coverversion). Im Prinzip könnte ich alle Tracks aufzählen, denn ANDROMEDA haben mit "Extension of the Wish" ein Album geschaffen, das durchgängig wie aus einem Guss wirkt und das man sich vermutlich unzählige Male reinziehen kann, ohne sich je daran satt zu hören. Und wenn man bedenkt, dass diese schwedischen Multi-Talente erst seit 1999 in dieser Form bestehen, dürften die nächsten Scheiben klar in die 12-Punkte-Richtung tendieren. Neben der neuen THRESHOLD-Scheibe jedenfalls DAS aktuelle Prog-Highlight schlechthin, und deshalb gibt's nur eines: kaufen!!!
Joe, 11 Punkte
weitere Reviews:
"Chimera" (Album 2006)
"II = I" (Album 2003)
Die Songs
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