AS Reviews

Oh Mann, wäre ich ein engstirniger Death-Purist, dann müßte ich ‘Vs. The World‘ wohl teilweise verreißen. Da dem allerdings definitiv nicht so ist, kann ich den schwedischen Wikingern nur einmal mehr attestieren, ein weiteres phantastisches Killeralbum fabriziert zu haben. Was diesmal anders ist? Nun, die Burschen haben sich entweder allesamt neu verliebt, oder verbringen gerade verdammt friedvolle aber melancholische Zeiten. Fakt ist einfach, daß dort wo bislang zuerst alles platt gewalzt wurde, um dann mit den geilen Melodien die restlichen Überlebenden hinwegschlummern zu lassen, mittlerweile einfach viel subtiler zu Werke gegangen wird. Man holt nicht gleich den (Thor´s) Hammer raus, sondern hypnotisiert seine Opfer erstmal mit den diesmal noch grandioseren und allgegenwärtigen Melodien, um dann den letzten Rest mit der üblichen Death-Ramme zu erledigen. Der Hage schwafelt im Fieberwahn? Nein, denn nach den beiden typischen Krachern ‘Death In Fire‘ (treibender Hammer à la ‘Masters of War‘ mit gigantische Tapping-Melody-Part) und ‘From The Stabwounds In Our Backs‘ (melodiegetriebener Up-Tempo-Kracher mit Thrash-Schlagseite) bieten AMON AMARTH mittlerweile ein derart melodisches Bild, daß man, wie oben erwähnt, fast von auswhimpen sprechen könnte, wenn man den Jungs Böses wollte. Doch wer will das schon? Hört euch nur mal die Übermelodien der Gottsongs ‘Across The Rainbow Bridge‘ (ehrfurchtgebietend und verträumt; Clean-Vocals hätten hier stellenweise nicht verwundert!!!), ‘Thousand Years Of Oppression‘ (Double-Bass-getrieben mit teils bösartigem Sprechgesang und teils tiefsten Growls) oder ‘...And Soon The World Will Cease To Be‘ (abschließender, siebenminütiger Gigant, der von der Intensität gar an ‘Victorious March‘ heranreicht!) an, und ihr wißt, warum mir die teilweise melodischere Ausrichtung keinerlei Probleme bereitet. AMON AMARTH waren, sind und bleiben ein Macht, die, kaum zu schlagen, einsam ihre Kreise zieht, und ein Hammeralbum nach dem anderen auf die Menschheit losläßt! This is Valhalla!!!

Mit "Versus the World" ist AMON AMARTH die Überraschung dieses Jahres schlechthin gelungen. Nach dem eher zu melodischen und ruhigen Album "The Crusher", der so ziemlich schlechteste Output der Schweden meiner Meinung nach, bekommen wir hier 9 gewaltige Viking-Hymnen geboten die bis dato das Beste im melodischen bombast Death-Metal Bereich darstellen. Jeder der den guten alten Zeiten ala "The Avenger" nachtrauert wird auch weiterhin seine Tränen vergießen, denn wo "The Crusher" aufgehört hat geht es bei "Versus the World" nahtlos weiter. Stampfende aggressive Songs wie "God, his Son an Holy Whore" sind sehr dünn gesät doch bei solch genialen Tracks wie den Opener "Death in By Fire" oder den wunderbar melancholischen "Across the Rainbow Bridge" kann ich ruhig darauf verzichten. Ich weiß nicht wo sie immer diese wahnisinng genialen Riffs herzaubern aber man kann sich dieser magischen Atmosphäre einfach nicht entziehen. Man wird gerade zu hypnotisiert von der treibenden Stimmung die das exzellente Drumming, die genial melodische Gitarre und der perfekt passende Gesang zelebrieren. Alle wichtigen Schlüsselparts werden zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt jedoch nie zu oft oder ausdauernd sodass jeder Song etwas einmaliges erhält ist und nicht so schnell ins stereotypisches abfällt. Jedes Instrument verhilft gleichbedeutend mit markanten Einsätzen, sei es ein treibender Drumpart oder ein frenetische Gesangseinlage, die dichte und oft traurige Stimmung zu intensivieren. Der Sound ist wieder sehr gut und druckvoll gelungen was dieses Album noch um einiges genialer macht und AMON AMARTH’s Platz Nummer eins auf den Wikingerthron manifestiert.

Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine

Webmaster: info@ancientspirit.de

1.	Death in Fire
2.	For The Stabwounds In Our Backs
3.	Where Silent Gods Stand Guard
4.	Vs. The World
5.	Across The Rainbow Bridge
6.	Down The Slopes Of Death
7.	Thousand Years Of Oppression
8.	Bloodshed
9.	...And Soon The World Will Cease To Be