A - Album |
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Wer hätte gedacht, was da versteckt im Outback Australiens vor sich hin reift?
Mit ihrer eigenwilligen Musik, die es versteht die Strömungen der harten Musik gekonnt zu zitieren und feinfühlig mit Industrial-, Elektro- und Gothicelementen zu verknüpfen, setzen sich ALCHEMIST irgendwie zwischen alle Stühle. Im Prinzip machen sie einfach nur richtig gute Musik und da braucht man auch keine Schubladen. Natürlich meint man ab und an bekannte Klänge zu vernehmen. VOIVOD, AMORPHIS und auch Carl McCoys FIELDS OF THE NEFILIM kommen einem mehr als einmal in den Sinn. Trotzdem liegt jede Menge Eigenständigkeit in der Musik vom anderen Ende der Welt.
Die Aggressivität ist eingebettet und angenehme Melodien und Songstrukturen, die einfach passen.
Insgesamt wirkt alles unglaublich dicht und tight, dass man teilweise gar nicht bemerkt, wie sich die Stücke in sich selbst wandeln und plötzlich die verschlungendsten Wege gehen aber doch als harmonisches Ganzes bestehen bleiben. Hartes, schnelles und auch mal hektisches Schlagzeugspiel wird umwoben mit feinen Gitarrenparts, so dass die Ecken und Kanten nur noch zu erahnen sind und die einzelnen Stücke einfach glatt und sauber durcharrangiert rüberkommen. Mit Synthies und Samples wird nicht gespart, was den Gesamtsound aber eher lebendiger macht, als dass er durch allzu große Künstlichkeit auffallen würde.
Ich kenne die früheren Alben der Burschen leider nicht, aber 'Austral Alien' ist sicherlich eine der besten Platten des Jahres. Einheitlich, irgendwie immer auf einem Level und dennoch abwechslungs- und facettenreich.
Die Scheibe hat mich verwirrt und begeistert.
Ist so was schon Avantgarde? Ich denke schon. Für mich spielt der ALCHEMIST in der gleichen Liga wie die Projekte von Devin Townsend, obwohl die wiederum völlig anders klingen.
Auf jeden Fall reinhören! Aber Achtung: Die Songs auf 'Austral Alien' reißen einen nicht vom Hocker und schon gar nicht beim ersten Hörgenuss. Vielmehr schleichen sie sich langsam an und hinterlassen mit fortdauernder Laufzeit bleibenden Eindruck. Einfach Spitze!
Stefan, 11 Punkte
Yippie! Meine australischen Freunde von ALCHEMIST haben endlich einen gescheiten Deal an Land gezogen, wenn auch sie wohl eine der softesten und melodischsten Bands im Relapse-Stall sein dürften. Aber zu ihren Faves NEUROSIS gesellen sich die Herren Koala-Schlächter doch wohl sehr gerne. Zudem sind sie drei Jahre nach dem überragenden ’Organasm’-Werk von der Abgedrehtheit und avantgardistischen Extravaganz her durchaus nicht so falsch bei den Freaks von Relapse. Denn auch auf ihrem fünften Longplayer bietet das Quartett zu einem leider allzu dumpfen und etwas zu drucklosen Sound seine liebenswerte Melange aus NEUROSIS, VOIVOD, CORONER, HYBERNOID und S.U.P., wobei dies nur grob die Richtung vorzugeben vermag. Tatsache ist, daß die Jungs von Down Under einen einzigartigen, sphärisch-spacigen Psychotic-Trip fahren, der sowohl in düstere als auch in rockige Gefilde gelegentlich ausbricht. Der Opener ’First Contact’ sei dabei als Referenz genannt, da er alle Stärken ALCHEMISTs in sich vereint. Ansonsten überraschen aber vor allem die hauptsächlich mit der delay-geschwängerten Halbakustischen zelebrierten ’Alpha Capella Nova Vega’ (mit David Bowie-/ Bryan Ferry-Touch) und das betörende ’Older Than The Ancients’ (THE CURE sagen hallo) sowie das abschließende, apokalyptische Psychomonster ’Letter To The Future’. Alles in allem eine wie erwartet sehr geile Scheibe, der allerdings der letzte Biss im Vergleich zu ’Organasm’ zu fehlen scheint, zumindest bisher nach fünf Durchläufen!
Hage, 9,5 Punkte
sonstige Benotung: Andreas, 10 Punkte
hier geht´s zum Review von 'Organasm'
hier geht´s zum Interview von 2000
Die Songs:
1. | First Contact |
2. | Great Southern Wasteland |
3. | Solarburn |
4. | Alpha Capella Nova Vega |
5. | Older Than The Ancients |
6. | Backward Journey |
7. | Nature On A Leash |
8. | Grief Barrier |
9. | Epsilon |
10. | Speed Of Life |
11. | Letter To The Future |
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