Thriller |
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Autor: |
Erlend Erichsen |
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Titel: |
NATIONALSATANIST |
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Originaltitel: |
Nasjonalsatanisten |
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Verlag: |
kuk / Edition Phantasia |
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Erstauflage: |
Oktober 2012 |
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Umfang: |
190 Seiten (Hardcover) |
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Preis: |
€ 18,00 (in Deutschland) |
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Best.-Nr.: | ISBN 978-3-937897-51-6 |
Buchbeschreibung:
"Runar ist ein begeisterter Fan des Black Metal.
Bei Konzertbesuchen findet er Kontakte zu der Szene und gerät immer tiefer
hinein in einen tödlichen Sumpf aus Hass, Gewalt und selbstzerstörerischem
Verhalten, bis zu einem Punkt, an dem es vielleicht nicht mehr möglich ist,
auszusteigen?
Die Norwegische Black Metal-Szene wurde weit über die Landesgrenzen hinaus
berühmt-berüchtigt durch Gewalttaten und Ausschreitungen, zu denen es in ihrem
Umfeld immer wieder kam. Autor Erlend Erichsen hat alles am eigenen Leib erlebt
und schreibt authentisch und hautnah darüber – ein faszinierender Einblick in
eine Welt mit eigenen Gesetzen und Regeln jenseits anerkannter Werte."
Biografie des Autoren:
Erlend Erichsen, 1975 in Bergen geboren, gründete 1991 nach dem Militärdienst zusammen mit Øystein G. Brun, Kenneth Lian und Trond Turnes die Death-Metal-Band MOLESTED, die 1997 wieder aufgelöst wurde (Brun gründete daraufhin die Band BORKNAGAR). 1999 war Erichsen unter dem Künstlernamen »Sjt. Erichsen« Schlagzeuger der Black-Metal-Band GORGOROTH, auf deren Album 'Incipit Satan' er zu hören ist. 'Nationalsatanist' ist sein erster Roman, der aufgrund seiner Thematik in Norwegen viel Aufsehen erregte.
Der ehemalige MOLESTED/GORGOROTH-Drummer Erichsen legt mit seinem ersten Roman durchaus ein spannendes, kurzweiliges und interessantes Werk vor, bei dem er mit erfundenen Ereignissen und Protagonisten seine eigene Vergangenheit (???), oder zumindest die Vorgänge in der berühmtberüchtigten norwegischen Black Metal Szene aufarbeitet und beschreibt, wie es zu den kriminellen und hasserfüllten Ereignissen kommen konnte.
Teils etwas naiv kindlich geschrieben (oder liegt dies an der nicht immer sattelfesten Übersetzung Arne Uekerts?) wird die Geschichte des jungen und friedfertigen Teenagers Runar, der zunächst lediglich faszinierter Fan, dann als Teil der Szene und mit einem passenden Pseudonym versehen ("Ljåvold", eine Kombination der Worte "Ljå" (Sense) und "Vold"(Gewalt)...) aber zum mehr und mehr gewaltbereiten, hasserfüllten und abgesonderten Psycho mutiert. Natürlich nicht aus eigenem Antrieb heraus, da er sich seinem besten Kumpel gegenüber (ein nihilistischer, aggressiver und offensichtlich gestörter Junge) mehr und mehr beweisen muss, um von ihm noch anerkannt zu werden.
Die Spirale dreht sich natürlich immer schneller und man kann sich förmlich ausmalen dass genau diese alltäglichen Jugendynamiken (wie sie überall auf der Welt immer wieder aus harmlosen Kids, gewalttätige, drogensüchtige oder kriminelle Problemfälle werden lassen) tatsächlich die ganz profanen und wenig mystischen Triebfedern hinter den ach so glorifizierten und faszinierenden Kirchenbränden und Morden der norwegischen Szene in den 90ern waren. Ja, kein Satan, keine nordischen Mythen, keine Folklore war verantwortlich für diese "coolen" Gesellen und ihre Taten, sondern ganz stumpf und simpel solch psychologisch einfache Dinge wie "Gruppenzwang", "Rebellion gegen die Obrigkeit", "Neid", "Eifersucht" und die unendliche menschliche Sehnsucht nach Anerkennung.
Erlend Erichsen ist mit dem etwas zu provokativ und plakativ betitelten 'Nationalsatanist' ein nettes, kleines Buch gelungen, das aufgrund seiner Nähe zu echten Ereignissen und realen Personen und Bands sowohl (Black) Metal-Fans, als auch jeden anderen Leser interessieren und fesseln könnte. Aber Vorsicht: wer sich den Mythos um die norwegische Szene der frühen 90er bewahren will, sollte das entzaubernde Buch meiden, wie der Teufel das Weihwasser.
Hage
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