Historischer Roman


Autor:             Rebecca Gablé

Titel:                Das Lächeln der Fortuna

Verlag:            Bastei Lübbe Verlag

Homepage:    www.luebbe.de

Erstauflage:   1997

Umfang:          1.290 Seiten

Preis:               DM 19,90 (Taschenbuch)

Prinzipiell mag ich umfangreichere Bücher eher als recht dünne Schmöker, da sich der Autor mehr Zeit für Beschreibungen und Details nimmt und man so noch tiefer in die Geschichte eintauchen kann. Leider gibt's dann auch Schriftsteller, die sich in uninteressanten und langweiligen Ausführungen verzetteln und dem Roman viel von seiner Spannung und dem Lesefluss nehmen. Rebecca Gablé dagegen hat es mit ihrem Wahnsinnswälzer "Das Lächeln der Fortuna" geschafft, trotz fast unglaublichen 1.300 Seiten ein von der ersten bis zur letzten Seite spannendes, hoch interessantes, unterhaltsames und einfach nur faszinierendes Zeitgemälde zu erschaffen. Ihr Roman spielt in England Mitte des 14. Jahrhunderts mit der folgenden groben Handlung (der Einfachheit halber ist die Zusammenfassung dem Buchrücken entnommen):

"Nach dem Tod seines Vaters, des ehemaligen Earl of Waringham, reißt der zwölfjährige Robin aus der Klosterschule aus und verdingt sich als Stallknecht auf dem Gut, das einst seiner Familie gehörte. Als Sohn eines angeblichen Hochverräters zählt er zu den Besitzlosen und ist der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt. Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earl, schikaniert Robin, wo er kann. Zwischen den Jungen erwächst eine tödliche Feindschaft. Aber Robin geht seinen Weg, der ihn schließlich zurück in die Welt von Hof, Adel und Ritterschaft führt. An der Seite des charismatischen Duke of Lancaster erlebt er Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe - und begegnet Frauen, die ebenso schön wie gefährlich sind. Doch das Rad der Fortuna dreht sich unaufhörlich, und während ein junger, unfähiger König England ins Verderben zu reißen droht, steht Robin plötzlich wieder seinem alten Todfeind gegenüber..."

Daneben erfährt man noch, wie Robin ein heruntergewirtschaftetes Gut erwirbt, es Stück für Stück zu einem blühenden Unternehmen inklusive Pferdezucht ausbaut und sich daneben trotz einiger Rückschläge als politischer Ratgeber, Pferdezüchter, Gutsverwalter und heimatverbundener Ritter bewährt. All diese Ereignisse wurden von Rebecca Gablé mit außerordentlicher Hingabe zu einer flüssigen, immer nachvollziehbaren und nicht zu komplexen Geschichte verwoben, die teilweise auch historisch belegbar ist. Daneben erfährt man etwas zu den damaligen Sitten und Gebräuchen des Adels, lernt einiges über die Pferdezucht und nimmt Teil an den politischen Scharmützeln, die zu jener Zeit an der Tagesordnung waren. Sehr detailgetreu erlebt man auch das Leben und den Alltag des Mittelalters mit, ganz zu schweigen von vielen emotionalen, witzigen oder einfach nur stimmungsvollen Momenten.

Fazit: Jeder, der sich nur ansatzweise für historische Romane interessiert, kommt an "Das Lächeln der Fortuna" nicht vorbei, und selbst für Einsteiger in diese Thematik stellt dieses Buch aufgrund des recht einfachen Schreibstils und der flüssigen Erzählung eine lohnenswerte Anschaffung dar. Für mich jedenfalls war es nicht das letzte Mal, dass ich es gelesen habe!

Joe


 

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